Bild “Va banque (Glücksspiel)” von 1849 vom Maler Eduard Swoboda.
02. November 2022

Die Geschichte des Glücksspiels

Das Spiel mit dem Glück kann auf eine lange Geschichte zurückblicken: Die Faszination von Wahrscheinlichkeiten und eigenem Glück ist kein modernes Phänomen – und es war schon immer ein beliebter Zeitvertreib der Menschen. Auch wenn es in den Anfängen des Spielens noch nicht so ausgeklügelte Varianten gab wie heute, lassen sich doch gewisse Gemeinsamkeiten beobachten. In unserem heutigen Blogbeitrag nehmen wir Sie mit auf eine Zeitreise des Glücksspiels.

Wie alles begann

Vor mehr als 5000 Jahren wurde vermutlich das erste Glücksspiel erfunden. Erste Würfel wurden in China aus dem Jahr 3000 v. Chr. gefunden. Die Vorläufer der heute geläufigen sechsseitigen Würfel entdeckten Forscher aber aus der Zeit um 2000 v. Chr. in Ägypten. Menschen stellten diese Würfel damals noch aus Knochen oder Elfenbein her. Eine andere Würfelart, die man dort fand, hatte die Form einer Pyramide. Auch antike Schriften aus Indien erwähnen das Glücksspiel.
Ebenso wie das Glücksspiel selbst können auch entsprechende Verbote und Einschränkungen auf eine lange Historie zurückblicken. Schon im
4. Jahrhundert v. Chr. gab es erste Vorstellungen davon, wie das Glücksspiel eingeschränkt und besteuert werden sollte.

Glücksspiel in der Antike

Würfelspiele aller Art waren im alten Rom in allen gesellschaftlichen Schichten äußerst populär, obwohl sie offiziell unter Strafe standen. Nur an hohen Festtagen war das Würfelspiel erlaubt. Für den Schutz des Verlierers sah das römische Recht keinen Schutz vor. Auch Spielschulden konnten damals nicht eingeklagt werden. Aber trotz rechtlicher Unsicherheit und der Illegalität wurde in der römischen Antike munter gespielt: So war Kaiser Claudius ein großer Fan von Ludus duodecim scripta, dem Vorläufer des heute als Backgammon bekannten Spiels.

Der berühmte Schriftsteller und römische Senator Tacitus schrieb in seinem historischen Werk “Germania” über das Volk der Germanen, die völlig nüchtern um riesige Einsätze wie das eigene Haus oder gar die eigene Freiheit spielten. Insbesondere in den Tavernen ging man dem Glücksspiel gerne und oft nach. Doch auch in den Arenen frönte man dieser Art der Unterhaltung. Im Gegensatz zum Würfeln um Geld war die frühe Form der Sportwetten im Rahmen von Gladiatorenkämpfen jedoch legal. In Griechenland wurden in der Antike außerdem die Pferdewetten erfunden. Zur 23. Olympiade wurden Galopprennen veranstaltet, auf welche jedermann wetten konnte.

Mittelalter: Die goldene Zeit

Glücksspiele wurden im Mittelalter nach deutschem Recht als unsittlich angesehen. Verluste dabei konnten daher einfach vom Gewinner auf dem Rechtsweg eingeklagt werden. Sowohl weltliche Autoritäten als auch die damals mächtige Kirche versuchten, dem Glücksspiel ein Ende zu bereiten. Anhand dieser Versuche und deren Dokumentation können Forscher und Historiker heute gut nachvollziehen, welche Art von Spiel damals populär war.
Im 12. Jahrhundert erließ der englische König Richard Löwenherz beispielsweise das Gesetz, dass Würfeln um Geld als Einsatz dem höheren Stand vorbehalten sein solle und man dazu mindestens vom Stand eines Ritters sein müsse.

Trotz dieser Einschränkungen gilt das Mittelalter heute als die goldene Zeit des Glücksspiels. Die Menschen errichteten die ersten Spielstätten. Allerdings war es der Oberschicht vorbehalten, hier zu spielen. Die Unterschicht hielt sich zum Spielen eher in den Wirtshäusern auf. Neben dem sehr beliebten Würfelspiel fand auch das Kartenspiel immer mehr Anhänger. Mitglieder der Adelshäuser veranstalteten private Spieleabende und trugen zu einer regen Kultur des Glücksspiels bei.

Der Zufall entscheidet

Zurückführend auf das französische Wort „hasard“ für Zufall, wird das Glücksspiel umgangssprachlich oft auch als Hazardspiel bezeichnet. Schon im 14. Jahrhundert fand das altenglische „Hazard“, ein Spiel mit zwei Würfeln, Erwähnung in den Canterbury Tales. Geoffrey Chaucer erzählt darin von einer Pilgergruppe, die sich auf den Weg von Southwark nach Canterbury begab und „Interessantes“ erlebte. Später wurde das „Hazardspiel“ so populär, dass es trotz seiner komplizierten Regeln im 17. und 18. Jahrhundert zum Glücksspielfavoriten avancierte. Der Südstaatler Bernard de Mandeville veröffentlichte um 1813 eine vereinfachte Version, die man schließlich „Craps“ nannte.

Das Kartenspiel

Das Spielen mit Karten kam höchstwahrscheinlich Anfang des 14. Jahrhunderts aus dem Orient nach Europa. Von Italien und Frankreich aus verbreitete es sich und wurde oft bezeichnet als „Des Teufels Gebetsbuch“. In Windeseile fand es Anhänger in ganz Europa. Zu einem Zentrum der Kartenproduktion im süddeutschen Raum entwickelte sich die freie Reichsstadt Ulm. Von hier aus wurden die Karten nach Italien, Frankreich und Spanien exportiert.
Die auf Jahrmärkten, Festen oder in Wirtshäusern benutzten Karten sind einfach in ihrer Herstellung und Gestaltung. Mit ihnen spielte vor allem die Unterschicht. Die kostbaren, prächtig bemalten und bedruckten Spiele wurden eher im höfischen Milieu genutzt.

Kontrollen und Verbote

Ein Spielverbot wird in Europa erstmals 1367 in der Stadt Bern erlassen. 10 Jahre später wird das Spiel mit den Karten in Florenz und Basel verboten, 1378 in Regensburg, 1379 in Brabant, 1397 in Ulm.

Während die Kontrollen vor allem die Unterschicht erreichten, konnte sich die Oberschicht diesen immer wieder entziehen. Das Glücksspiel war Ausdruck ihres gehobenen und privilegierten Standes. Selbst die Geistlichkeit war vom Spiel nicht abstinent, prangerte aber die Gottlosigkeit des Spielens an und war mitverantwortlich und nicht selten Initiator von Verboten. Mancherorts erzielten ihre Predigten gegen das Glücksspiel zeitweise durchschlagenden Erfolg: die Spiele wurden dann öffentlich verbrannt.

Frühe Neuzeit

Später gelangte man gesellschaftlich zu der Auffassung, dass besonders das “hohe und übermäßige Spiel” unter Strafe zu stellen sei. Wer also fremdes Geld lieh oder zu hohe Einsätze tätigte, musste mit einer Strafe rechnen. Erstmals wurde eine Unterscheidung zwischen erlaubtem und unerlaubtem Glücksspiel getroffen. Man bezog sich allerdings nicht auf die Art des Spiels, sondern auf die Höhe der Einsätze. Dank der Beliebtheit des Glücksspiels machten sich auch einige kluge Köpfe daran, die mathematischen Grundlagen der Spiele zu untersuchen. Das De-Méré-Paradoxon wurde beispielsweise damals entdeckt. Das mathematische Paradoxon der Wahrscheinlichkeitsrechnung aus dem 17. Jahrhundert, welches nach Chevalier de Méré benannt wurde, gilt als Grundlage der modernen Wahrscheinlichkeitsrechnung.

Lotterien und Casinos

Allmählich wurden auch Lotteriespiele immer beliebter. Bereits im 14. Jahrhundert gab es in Holland und Italien lotterieähnliche Glücksspiele. Aus der niederländischen Lotterie entwickelte sich die in ganz Europa bekannte „holländische Lotterie“. Aus ihr sind die heutigen Klassenlotterien hervorgegangen. Anfangs konnte man bei den Ziehungen noch Sachpreise gewinnen, welche später von Geldpreisen abgelöst wurden. Die Erträge verwendete man für wohltätige Zwecke wie den Bau von Kirchen.

Das heute bekannte Zahlenlotto hat seinen Anfang in Italien. Damit man das Glücksspiel aus den Hinterzimmern und Tavernen vertreiben und von staatlicher Seite am riesigen Markt teilhaben konnte, gründete man 1638 mit dem “Ridotto” in Venedig das erste Casino der Welt. Jeder, der das passende Budget hatte, konnte hier spielen. Auch ein strenger Dresscode musste eingehalten werden. Die geläufigsten Spiele waren Biribi und Basette. Basette ist eine Art Mischung aus dem heutigen Poker und Blackjack. Immer beliebter wurden zu dieser Zeit auch Klassiker wie Roulette. Das Casino wurde zum Erfolgsmodell und etablierte sich in vielen anderen Ländern in Europa. In Deutschland wurden beispielsweise Spielbanken in Baden-Baden, Bad Homburg, Wiesbaden und Bad Ems eröffnet, welche zum Großteil bis heute bestehen. Mit der Gründung des Deutschen Kaiserreichs 1871 ging jedoch auch die Schließung der deutschen Spielbanken einher. Erst 1933 wurden sie unter den Nazis wieder geöffnet. Dem Fürsten von Monaco gelang es unter anderem durch diese günstigen Umstände, die Spielbank von Monte Carlo zu solch großem Erfolg zu führen.

Glücksspiel der Neuzeit

Spielautomaten gibt es seit Ende des 19. Jahrhunderts. 1896 wurde der erste Würfelautomat und 1899 der erste Walzenautomat in Betrieb genommen. Letztere wurden schnell als “Einarmige Banditen” sehr bekannt und bildeten meist Glückssymbole wie Glocke und Hufeisen sowie die Kartensymbole ab.

In den 30er und 40er Jahren legalisierte man in Nevada das Glücksspiel und legte damit den Grundstein für eine spektakuläre Entwicklung. Die Wüstenstadt Las Vegas rückte damit in den weltweiten Fokus. Denn hier schossen plötzlich Casinos und Hotels aus dem Wüstensand und lockten Spieler aus aller Welt an. Diese Faszination hält bis heute an. In „Old Town“ spielt man noch in traditionellen Casinos, in denen bereits Frank Sinatra und Dean Martin mit ihren Songs die Damenherzen schmelzen ließen und die Herren an die Spieltische lockten.

Modernes Glücksspiel

Heute sind es die Mega-Resorts mit atemberaubender Architektur entlang des berühmten „Strip“, die mit luxuriösen Zimmern und Suiten überzeugen. Mit modernster Technik werden die unzähligen Jackpots ausgespielt. Restaurants und Bars in den Casinos locken ebenso wie Multimedia-Theater und imposante Show-Events, so dass man sein einmal gewähltes Hotel eigentlich während des gesamten Aufenthaltes nicht mehr verlassen muss und sich ganz auf sein Glücksspiel konzentrieren kann.

Auch Online Casinos spielen heute eine wichtige Rolle im Bereich Glücksspiel. 1994 wurde die erste Glücksspiel-Software veröffentlicht. Nicht alle Länder erlauben die virtuelle Form des Zockens. Doch wie die Vergangenheit gezeigt hat: Verbote und Einschränkungen von Glücksspiel sind meist nicht von Dauer. Und so sind lizenzierte Online Casinos auch heute in der Lage, das Glücksspiel völlig legal in Deutschland anzubieten, während das noch vor wenigen Monaten nicht oder nur in Schleswig-Holstein möglich war.

In den Spielbanken Sachsen spielen Sie staatlich, sicher, seriös – garantiert. Ob in Chemnitz, Dresden oder Leipzig, wir heißen Sie überall herzlich willkommen und wünschen viel Erfolg!

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