Weltkarte aus Linien gezeichnet
05. Oktober 2022

Glück weltweit – kurios, witzig, deftig!

Was ist Glück? Diese Frage werden Menschen, je nachdem, wo genau auf der Welt man sie danach fragt, unterschiedlich beantworten. Wie sieht es aus, das Glück weltweit? Wir begeben uns in unserem heutigen Post auf der Suche nach dem Glück auf die Reise in unterschiedliche Länder, um Antworten zu finden.

Ein bisschen Humor in Großbritannien

Die Antwort auf die Frage, was Glück für einen Briten ist, fällt verblüffend einfach aus: Denn Glück ist in diesem Land, wenn einem niemand viel Glück wünscht. Klingt komisch? The best of British luck for you, oder einfach nur good luck, heißt so viel wie: Ich sehe, dass es schlecht um Dich und/oder Dein Vorhaben steht – aber ich wünsche Dir, dass Du trotzdem überlebst. Man könnte auch sagen: Wenn in Großbritannien jemand good luck wünscht, ist es eigentlich schon zu spät. Das Cambridge Dictionary führt zur Erklärung folgendes Beispiel an: „Du willst Ihren Vater um Geld bitten?“ – „Best of British, mate!“ Viel Glück, mein Freund!

Sprichwörter sind ja generell sehr beliebt bei dem Inselvolk. Don’t cry over spilt milk, was wörtlich übersetzt soviel heißt wie „Weine nicht wegen verschütteter Milch“, wäre in etwa das britische Äquivalent zum deutschen Sprichwort „Scherben bringen Glück“. 
Echtes Glück im Sinne von happiness empfindet fast die Hälfte aller Briten laut einer erst vor kurzem durchgeführten Umfrage dann, wenn sie einen gut aussehenden Partner haben sowie ihre eigenen Haare und Zähne. Die Umfrage wurde von einem Casino-Betreiber in Auftrag gegeben und im Daily Express veröffentlicht. Und auch wenn Brexit, Pandemie und eine seit 56 Jahren titellose Fußball-Nationalmannschaft dem Glück der Briten zusetzen mögen, verlieren sie dabei eines nie: ihren Humor.

Franzosen starten mit guten Wünschen und Gebäck ins neue Jahr

Ein Jahr startet in Frankreich vielleicht noch ein klein wenig glücklicher als in anderen Ländern. Denn hier ist es üblich, dass man sich noch bis weit in den Januar hinein noch Glück fürs neue Jahr wünscht. Wer auf Nummer sicher gehen will, stellt zudem für seine Lieben noch eine Galette des Rois, den traditionellen Dreikönigskuchen, auf den Tisch. Die Person, die das Blätterteigstück mit einer Bohne oder einer kleinen Figur findet, darf sich ein Pappkrönchen aufsetzen und fortan auf ein glückliches und erfolgreiches Jahr hoffen. Für diejenigen, die dieses Ritual verpasst haben, gibt es zum 1. Mai noch eine Chance: Dann tauchen auf den Straßen die Maiglöckchen-Verkäufer auf. Sie bieten kleine Sträuße an, die als Glücksbringer gelten, besonders in Kriegszeiten. Als die Blumenläden zu Beginn der Corona-Pandemie geschlossen bleiben mussten, führte das zu großen Protesten bei den französischen Maiglöckchenzüchtern. Wie sollten die Sträußchen nun unters Volk kommen? Das Glück ist manchmal auch eine ernste Sache.

Kuriose Glücksbringer und Twittertrends in den USA

Das Glück ist in den USA ziemlich schwer fassbar, aber das Magazin Men’s Health hat vor einigen Jahren trotzdem keine Mühen gescheut, um die glücklichste Stadt des Landes zu küren: Das kalifornische San Diego gewann, dank vieler Lottogewinner und Hole-in-one-Golfschläge sowie kaum vom Blitz getroffenen Menschen. Wem das zu wissenschaftlich ist, der sollte es wie der frühere US-Präsident Franklin Roosevelt halten und immer am ersten Tag eines Monats rabbits sagen oder rabbit, rabbit. Das soll jedenfalls Glück bringen und trendet noch heute manchmal bei Twitter. Angeblich trug Roosevelt auch eine Hasenpfote als Talisman bei sich.
Wer an diese Art von Glücksbringern glaubt, darf dabei jedoch nicht vergessen, dass das mit dem Glück für den Hasen schon mal nicht so gut geklappt hat.

Wenig überraschend: Schweizer schätzen Neutralität und Zurückhaltung

Viele Studien belegen: Die Schweizer gehören – neben den Skandinaviern – zu den glücklichsten Menschen der Welt. Regelmäßig belegen sie im World Happiness Report, dessen Länderranking auf der subjektiven Einschätzung der Bewohner als auch auf Kriterien wie Bruttoinlandsprodukt pro Kopf, Lebenserwartung oder Korruption beruht, einen der vordersten Plätze. Das bedeutet: Den Schweizern geht es nicht nur objektiv gut, sie empfinden es auch so.
Während allerdings die skandinavischen Staaten ihre Bürgerinnen und Bürger mit einem starken Staat und umfassenden Sozialleistungen glücklich machen, folgt die Schweiz eher dem Lass-mich-in-Ruhe-Credo. Glück ist, so empfinden es viele Schweizerinnen und Schweizer, wenn der Staat sie in Frieden lässt. Auf diese für ein Bergvolk nicht untypische Haltung führt man auch gern den Wohlstand im Land zurück.

Eine gesunde Perspektive – Glück in Portugal

Laut einer Studie der Katholischen Universität Lissabon schätzten sich zuletzt 80 Prozent der Befragten als glücklich oder sogar sehr glücklich ein, bei Letzteren ist der Anstieg besonders deutlich. Das Glück ist für die Portugiesen generell sehr stark mit dem eigenen Gesundheitszustand verbunden. Der Anteil der Menschen, die glauben, leichter krank zu werden als andere, ging zurück.
Und noch etwas macht Portugiesen glücklich: Das gute Gefühl, nicht allein zu sein. Auch die Einsamkeit ist unter den Befragten während der letzten Jahre gesunken. Ein schönes portugiesisches Sprichwort heißt: As nossas desgraças entram sempre por portas que nós abrimos. Auf deutsch: Unser Unglück kommt immer durch die Türen, die wir ihm geöffnet haben.

Argentinien – ein Häufchen Glück

In Argentinien ist die Sache mit dem Glück ein großer Mist. Das hat zum einen damit zu tun, dass man sich hier vor einem öffentlichen Auftritt mucha mierda wünscht: Viel Sch…! Dieser Ausspruch soll von Schaustellern kommen: Sie lebten früher von Geld, das wohlhabende Zuschauer auf die Bühne warfen. Und weil Schausteller meist mit der Kutsche zur Vorstellung kamen, war die Menge des Pferdemistes vor dem Theater ein Indikator dafür, wie gut die Truppe an einem Abend verdienen würde.
In der ganzen spanischsprachigen Welt wünscht man sich noch immer mucha mierda, in Buenos Aires ist der Ausspruch aber besonders wichtig: Die Einwohner der argentinischen Hauptstadt gelten zum einen als besonders theaterbegeistert, zum anderen als außerordentlich hundeverliebt. Tritt man also aus Versehen in einen Hundehaufen (wovon es dort leider sehr viele gibt), gilt das als glücksbringend.

Auf Vertrauensbasis in Finland

Auch im finnischen Sprichwort sind es die Scherben, die das Glück bringen (Sirpaleet tietävät onnea). In der Realität sind es die Segnungen des nordischen Wohlfahrtsstaates, die Finnland 2018 – zum Erstaunen der grüblerisch veranlagten Finnen selbst – im World Happiness Report der Vereinten Nationen erstmals auf Platz eins katapultierten. Gerade sind die Finnen im Weltglücksbericht schon wieder auf Nummer Eins gelandet. Vor Dänemark, Island, Schweiz, Holland, Luxemburg, Schweden, Norwegen, Israel und Neuseeland (Deutschland fiel um einen Rang auf Platz 14; auf dem 150. und letzten Platz ist Afghanistan).
Dabei ist Glück wohl das falsche Wort: Wahrscheinlich sind die Finnen einfach das zufriedenste Volk der Welt. Die Gleichung ist einfach: Gesellschaften, die einander und ihren Institutionen vertrauen, sind die glücklicheren. In Finnland ist das Vertrauen groß, dafür sorgen eine vergleichsweise egalitäre Gesellschaft, starke Bildung, Chancengleichheit, sozialer Zusammenhalt, ein fest gespanntes soziales Netz, gleichzeitig große Freiheit in den Lebensentscheidungen und kaum Korruption.  „Gute Staaten produzieren kein Glück“, sagt der finnische Autor Heikki Aittokoski, „Sie sorgen stattdessen dafür, dass all die Faktoren verschwinden, die dich unglücklich machen könnten.“

Das Glück in Italien – eine deftige Angelegenheit

Cotechino ist die Wurst zum Glück in Italien. Serviert wird sie etwa an Silvester nach dem ordentlichen Gelage des cenone, als festes Ritual zu Mitternacht, wenn alle schon voll sind. In der Wurst stecken sechzig Prozent frisches, fettarmes Fleisch, grob gehackt. Dazu zwanzig Prozent Schwarte und zwanzig Prozent Backen und Speck, guanciale und pancetta also, ganz fein gemahlen. Gewürzt ist das Fleisch mit Pfeffer, Muskatnuss, Nelkenpulver, oder Zimt. Seit dem Mittelalter existiert dieses Glückwurst-Rezept. 1511 schlachteten die Menschen in Mirandola bei Modena alle ihre Schweine und verarbeiteten sie zu Würsten für die bessere Haltbarkeit, damit sie die Belagerung der feindlichen Truppen widerstehen konnten – und merkten dann, wie gut diese schmeckten. Serviert wird der Cotechino auf einem Bett von Linsen. Schon die alten Römer sahen in den Hülsenfrüchten ein Versprechen auf Wohlstand und Geschäftsglück. Sie schenkten sich gegenseitig zum neuen Jahr Ledertaschen voller roher Linsen, die sie sich an die Gürtel hängten.
Rohe Linsen sehen nun mal so aus wie kleine Münzen – und wenn sich auch nicht jede Linse in eine Münze verwandelt, so lässt sie sich in schweren Zeiten doch wenigstens kochen.


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