Frau mit Kind im Arm auf einem Feld
08. Dezember 2022

Ist Glück vererbbar?

Unsere innere Einstellung kann Berge versetzen. Zumindest glauben wir das sehr gern. Doch neuesten Studien zufolge haben unsere Gene einen nicht unerheblichen Einfluss auf unser Glücksbarometer, also unser subjektiv empfundenes Glücksempfinden. Mehr Einfluss, als uns manchmal lieb ist…

Glücksempfinden ist eine Sache der Veranlagung

Bereits nach der Zeugung entscheidet sich für einen Menschen, ob er zu einem gesunden Glücksempfinden im Leben neigt oder nicht. Denn unsere Gene werden uns in die Wiege gelegt, bevor wir auch nur etwas dagegen tun können. Wissenschaftlich wurde diese Erkenntnis bereits ausführlich untersucht. Wissenschaftler in Großbritannien, den USA und der Schweiz haben laut einer Untersuchung von mehr als 1000 Zwillingspaaren herausgefunden, dass ungefähr ein Drittel der Unterschiede im Glücksempfinden vererbt wird.

Weitere wissenschaftliche Erforschungen ergaben erstaunliche Erkenntnisse. So hat das vererbte Gen, welches das Protein zum Serotonintransport (Glückshormon) kodiert, einen starken Einfluss darauf, ob wir mehr oder weniger Glück im Leben empfinden können.

Der vererbte „falsche“ Partner

Ein klassisches Beispiel ist der „falsche“ Partner, den sich einst der eigene Vater oder die Mutter und später auch das Kind aussucht. Stellt sich die Frage: Vererben wir also auch unsere Bedürfnisse, Wünsche, Hoffnungen und Ansprüche bei der Partnerwahl? Die Antwort lautet: Ja! Zumindest genetisch gesehen.
Denn wie alles im Leben hat auch die Suche nach „Mister“ oder „Misses Right“ mit dem eigenen Resonanzfeld zu tun. Beim Beispiel des rücksichtlosen, unliebsamen Mannes steht die innere Überzeugung, sich selbst vielleicht nicht genug Wert zu sein. Die Mutter war zur damaligen Zeit eventuell machtlos, sich zu trennen und kam insgeheim zu der Überzeugung, dass Männer „schlecht“ sind. Dieses Überzeugungsmuster legt sich gleichermaßen in den Genen der Tochter fest.
Daher heißt es, einen wachsamen Blick auf die Beziehung von Mama und Papa zu werfen, vielleicht sogar auch auf das Verhältnis der Großeltern. Warum? Weil wir uns so bewusst machen können, dass wir uns hier und heute für eine respektvolle und gleichwertige Partnerschaft entscheiden können – entgegen unserer „vorprogrammierten“ Veranlagung.

Neuprogammierung: Alte Muster abwerfen und neu definieren

Bewusstwerdung ist die Lösung! Was das genau heißt? Die große Kunst daran ist jedenfalls, sich bewusst zu werden, welche Glaubenssätze in uns selbst ihr unsichtbares Unwesen treiben, uns unter Druck setzen und uns mit steter, leiser Stimme Dinge zuflüstern. Sie bestimmen, was wir denken.
Also was denken Sie, wie werten Sie, und wussten Sie, dass Sie bereits heute entschieden haben, was morgen ist?

Vier Schritte zur Erkennung der eigenen Veranlagung:

  1.  Identifizieren Sie automatische Glaubenssätze und alte Überzeugungen.
  2. Versuchen Sie, alte Glaubenssätze zu eliminieren. Das kann auch etappenweise sein.
  3. Kreieren Sie einen eigenen, zeitgemäßen Glaubenssatz, der aus Ihnen entspringt.
  4. Achten Sie bewusst darauf, wie Ihr Unterbewusstsein den Anweisungen des eigenen Denkens folgt.

Die Macht der Zusammengehörigkeit

Die Empfindung des eigenen Glücksempfindens hängt also ganz stark davon ab, was uns unsere Familie auf welche Art und Weise vorgelebt hat. Wenn die eigenen Vorfahren im Allgemeinen glücklich und zufrieden leben konnten, dann ist es für die zukünftigen Familienmitglieder einfacher, Glück wahrzunehmen, zu empfinden und sich zu erlauben. Ist die Familie allerdings viel Drama gewohnt oder hat viel Not und Leid durchleben müssen, kann man ein Grundrauschen von Dramatisierung messen. Spätere Familienmitglieder sichern sich damit eine Zugehörigkeit zur Familie.

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