Vier Frauen freuen sich über Gewinn beim Roulette in der Spielbank Leipzig
15. Dezember 2022

Roulette: Mit Strategie zum Gewinn?

Roulette ist ein traditionelles Glücksspiel, welches in fast allen Spielbanken oder Online-Casinos angeboten wird. Neben dem Faktor Glück gibt es heute zahlreiche Roulette-Strategien, die dem Spieler zu einem sicheren Gewinn verhelfen sollen. Aber gibt es sie wirklich – die perfekte Roulette-Strategie?

Mit System zu Erfolg?

Roulette wird als reines Glückspiel bezeichnet, doch mit den richtigen Strategien können die Gewinnchancen dennoch verbessert werden. Jeder Spieler schwört auf eine andere Strategie, um seine Gewinne zu erhöhen.
Wie der Name Glücksspiel schon treffend sagt, hängt der Ausgang solcher Spiele vom Glück ab. Jedoch gibt es – gerade beim Roulette – gewisse Setzmöglichkeiten und Spielstrategien, welche die eigenen Chancen auf einen Gewinn signifikant erhöhen. Bei genauer Betrachtung unterscheiden sich die Strategien hinsichtlich des Risikos und der Gewinnausbeute beträchtlich. Beliebt sind vor allem die folgenden Strategien, mit denen sich die Gewinne im amerikanischen und europäischen Roulette steigern lassen:

1. Das Martingale-System

Das Martingale-System gehört zu den einfachsten Strategien im Glücksspiel. Die Grundlage hierbei ist, den Einsatz im Verlustfall zu erhöhen („Doppelt oder nichts“ beziehungsweise Double). Das Spiel beginnt mit dem Einsatz auf eine einfache, das heißt 50/50 Gewinnchance. Beim Roulette ist dies der Einsatz auf die Farben Schwarz oder Rot, wobei auf die Farbe gesetzt wird, die zuletzt verloren hat. Verliert der Spieler den Einsatz, setzt er in der Folgerunde wieder auf die gleiche Farbe, wobei der doppelte Einsatz getätigt wird. Diese Prozedur wird fortgesetzt, bis ein Gewinn eintritt, der die Verluste ausgleicht. Anschließend erfolgt ein neuer einfacher Einsatz.

Mit dieser Strategie macht es auf jeden Fall Sinn, mit kleinen Beträgen zu starten, um ausreichend Spielraum zum Verdoppeln zu haben. Insbesondere, wenn die Strategie zum ersten Mal angewandt wird, ist es ratsam, dass dies in einer Spielbank mit sehr kleinen Limits geschieht.

Dieses System ist wenig ratsam, da sich ausschließlich bei einem Gewinn des ersten Einsatzes ein Ertrag einstellt. Hinzu kommt, dass die meisten Spieler die Null beziehungsweise die doppelte Null vergessen. Diese beiden Felder senken die Chance auf einen Gewinn und verschaffen der Bank einen Vorteil, die Gewinnchance für den Spieler beträgt lediglich rund 49 %. Hinzu kommt, dass Spielbanken am Roulettetisch bei der Höhe des Einsatzes ein Maximum vorgeben, das bei einer stetigen Verdopplung der Einsätze schnell erreicht ist.
Bei einer längeren Pechsträhne können mit dieser Strategie enorme Summen verloren werden, der Totalverlust ist mathematisch betrachtet vorprogrammiert. Daher ist die Martingale-Strategie nur für Spieler geeignet, die mit geringeren Einsätzen spielen. Diese halten mögliche Verluste gering, leider ebenso die Gewinne.

2. Das Paroli-System

Das Paroli-System kann als Gegenstrategie zur Martingale-Strategie betrachtet werden. Beim Paroli wird der Einsatz nicht nach einem Verlust gesteigert, sondern nach einem Gewinn. Der Spieler setzt also weiterhin auf dieselbe Chance. Dabei kann das Paroli gesteigert werden, bis der maximal festgesetzte Einsatz der Spielbank erreicht ist. Eine Runde mit dem Paroli-System beginnt, indem der Spieler eine bestimmte Einheit (Stück) an Chips setzt. Wird die Runde gewonnen, so verbleibt der Einsatz zuzüglich des Gewinns auf demselben Feld, es folgt das erste Paroli. Diese Prozedur wird während des Spiels fortgesetzt (zweites Paroli, drittes Paroli). Wird ein Coup verloren, beginnt der Spieler mit einer neuen Einheit zu setzen.

Diese Strategie ist sehr beliebt, da diese als sicherer gilt als die Martingale-Strategie. Der Grund ist, dass viele Spieler der Ansicht sind, mit der Bank zu setzen als gegen sie, da der Spieler doch ab dem ersten Paroli mit dem Geld der Bank wettet, statt mit seinem eigenen Geld. Allerdings liegt auch in dieser Ansicht ein Irrtum zugrunde, denn schließlich verliert er bei jedem misslungenen Coup sein eigenes Geld. Hinzu kommt, dass selbst bei einer einfachen Gewinnchance das Verlustrisiko exponentiell steigt.

Liegt die Chance auf einen Gewinn bei einem einfachen Paroli noch bei knapp 24 %, sinkt diese Chance bereits bei einem dritten Paroli (Quinze et le va) auf weniger als 6 %. Da bei höheren Paroli die Einsätze wachsen, verlieren viele Spieler bei einem Verlust zudem nicht nur Geld, sondern auch die Nerven, da mit einem Schlag ein als sicher geglaubter hoher Betrag verloren geht.

3. Das D’Alembert-System

Das D’Alembert-System ist mit dem Martingale-System verwandt und soll die Chancen auf einen Gewinn bei einfachen 50/50-Gewinnchancen (Rot/Schwarz; Gerade/Ungerade) steigern. Allerdings ist das D’Alembert-System deutlich komplexer als das Martingale-System und gilt als sicherer. Wie beim Martingale-System erhöht der Spieler seinen Einsatz um jeweils eine weitere Einheit, bis er den festgelegten Maximaleinsatz der Spielbank erreicht hat. Verliert er auch diesen letzten Coup, ist der gesamte Einsatz natürlich verloren. Gewinnt er hingegen einen Coup, wird der Gewinn um eine Einheit reduziert, der Rest des Gewinns wird wieder eingesetzt.


Dieses System basiert auf dem Gesetz des Ausgleichs, nachdem sich nach einer gewissen Zeit ein absoluter Ausgleich erzielen lässt. Dieses Gesetz kann jedoch nicht auf das Roulette angewandt werden, da es aufgrund der Null und der Doppelnull keinen absoluten Ausgleich geben kann, der Vorteil liegt stets auf der Seite der Spielbank.

4. Das Labouchere-System (Montante Américaine)

Das Labouchere-System ist eine sehr komplexe und dennoch populäre Version der Matringale-Strategie, bei der auf einfache Gewinnchancen gesetzt wird. Der Spieler vermerkt sich vor dem Spiel die Zahlen eins bis vier und setzt bei seinem ersten Coup die Summer der beiden äußeren Zahlen, in diesem Fall fünf Einheiten (1+4=5). Nachdem der erste Coup gewonnen wurde, werden die beiden Zahlen gestrichen, sie sind für die folgenden Coups verbrannt. Im zweiten Coup werden die beiden verbliebenen Zahlen summiert und das Ergebnis als Einheit eingesetzt, in diesem Fall fünf Einheiten. Verliert der Spieler diesen Coup, werden die Zahlen nicht gestrichen, stattdessen wird für den nächsten Coup die nächste Ziffer der Zahlenreihe hinzugefügt und ebenso wie beim ersten Coup gesetzt. Im zweiten Coup werden daher sieben Einheiten gesetzt, die Summe aus den beiden äußeren Zahlen zwei und fünf. Diese Strategie wird fortgeführt, bis alle Zahlen durchgestrichen sind oder das maximale Einheitenlimit erreicht wurde.

Die Abstreichprogression ist sehr beliebt, da die Höhe der Einsätze auch nach zahlreicheren Verlusten weniger stark anwächst. Zudem gleicht ein gewonnener Coup in der Theorie zwei verlorene aus, so dass lediglich nach der dritten Runde ein Ausgleich stattfindet oder sich sogar ein Gewinn einstellt. Doch auch hier wird das Gesetz des Ausgleichs falsch angewendet, da die stochastische Berechnung die beiden Extrafelder der Null und Doppelnull nicht beachtet, durch welche der Vorteil stets bei der Bank liegt.

5. Hedging

Bei Wetten auf einfache Gewinnchancen ist das Risiko vergleichsweise gering, der Gewinn allerdings ebenso. Wer auf komplexere Gewinnchancen wie auf die Zahlenreihen 1 – 12 oder 13 bis 24 setzt, hat zwar die Chance auf einen höheren Gewinn, wobei das Risiko des Verlustes allerdings ebenfalls steigt. Um das Risiko eines hohen Verlustes zu minimieren, setzen viele Spieler am Roulettetisch auf das sogenannte Hedging, eine Kurssicherung. So setzen Spieler, die sich absichern wollen, beispielsweise einen gleich hohen Einsatz auf beide Zahlenreihen. Zusätzlich wird noch ein kleiner Beitrag auf die Doppelnull gesetzt. Damit wird das Risiko eines hohen Verlustes minimiert, der Gewinn ist allerdings ebenfalls geringer.

Vom Hedging ist daher in der Regel abzuraten.

6. Die 3-Mal-in-Folge-Strategie

Eine weitere gute Roulette-Strategie für statistisch gesehen „sichere“ Gewinne beschreibt ein Verhalten, dass man erst auf Rot setzen sollte, wenn drei Mal hintereinander Schwarz gewann. Diese Roulette-Strategie lässt sich natürlich individuell anpassen. So kann der Spieler bereits setzen, wenn die Kugel bereits zwei Mal hintereinander auf Schwarz liegengeblieben ist. Wer die Sicherheit bevorzugt, wartet, bis Schwarz sogar vier Mal in Folge gewonnen hat.

Studien zeigen: Der Risikospieler gewinnt

Es gibt einige interessante Untersuchungen zu dem Thema. So wurden beispielsweise drei Roulette-Spieltypen miteinander verglichen: Der Spieler, der auf Glückszahlen setzt, der Strategiespieler und der sogenannte Risikospieler. Nach einem mehrstündigen Testspiel mit rund 5.000 Euro Einsatz pro Spieler ging der Glücksspieler mit einem Verlust nach Hause. Der Strategiespieler hatte in 50 Runden gut 320 Euro Gewinn erspielt. Der Risikospieler, der oft auf sein Bauchgefühlt gehört und immer auf ganz unterschiedliche Felder und Feldkombinationen gesetzt hatte, erspielte einen Gewinn von etwa 16.000 Euro.

Natürlich ist diese „Glückssträhne“ wissenschaftlich nicht aussagekräftig, aber es zeigt, dass Roulette ein Glücksspiel ist und selbst die beste Strategie in diesem Spiel auch versagen kann.

Vorsicht bei leeren Versprechungen!

Glücksspiele versprechen einen schnellen Gewinn, vor allem, wenn vermeintlich ausgeklügelte Systeme zu einem hohen Preis angeboten werden, bei denen am Ende nur einer gewinnt – der Verkäufer der teuren Anleitungen. Eines dieser umstrittenen Systeme, die derzeit beworben und deren Anleitungen zu einem hohen Preis verkauft werden, ist das „Binominale System“, das kontrovers diskutiert wird. Die Strategien sollten daher im Vorfeld einer genauen Prüfung unterzogen werden, bevor man sie ausprobiert.

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